Um die einzelnen Bestandteile unserer Nahrung leichter einordnen zu können, müssen diese eingeteilt und gegliedert werden. Dem Grunde nach bestehen Nahrungsquellen aus Nährstoffen, die in verschiedenste Gruppen eingeordnet werden können. Proteine, Kohlenhydrate, Fette, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sind uns bereits bekannt. Einige Lebensmittel verfügen jedoch über weitere Inhaltsstoffe.
Diese Stoffe werden unter der Rubrik „nicht nährende Bestandteile“ zusammengefasst. Zwar werden sie nicht, wie beispielsweise Proteine, Kohlenhydrate und Fette als nährende Zutaten unmittelbar in den Stoffwechsel eingeführt und über spezifische Aufnahme-, Transport- und Speicherungsmechanismen weiterverwertet, doch werden auch diese Inhaltsstoffe in unserem Stoffwechsel benötigt. Nicht selten verfolgen Anhänger dieser Wirksubstanzen eine gesundheitsfördernde pharmakologische Wirkung in unserem Körper.
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Zu den besonders wichtigen Bestandteilen unserer Nahrung zählen die Ballaststoffe (mehr dazu in unserem ausführlichen Artikel rund um Ballaststoffe). Da Verdauungsenzyme nicht in der Lage sind diese Stoffe zu spalten, können die einzelnen Bauteile dem Stoffwechsel nicht zugeführt werden. Ballaststoffe gelten somit als nicht nährend. Obwohl Ballaststoffe nicht verwertet werden können, verfügen sie über gesundheitsfördernde Eigenschaften, wie die Veränderung der Enzymsekretionen im Verdauungstrakt und die Senkung des Cholesterinspiegels.
Betrachtet man sekundäre Pflanzenstoffe genauer, so müssen diese von primären Pflanzenstoffen unterschieden werden. Pflanzliche Lebensmittel enthalten primär Kohlenhydrate, Lipide und Proteine. Neben diesen Bestandteilen existieren auch Inhaltsstoffe, die den Pflanzen als Duft-, Abwehr-, Farb- und Aromastoffe sowie dem Wachstum dienen. All diese Elemente sind dabei nur in geringen Mengen vorhanden und verfolgen pharmakologische Wirkungen. Sekundäre Pflanzenstoffe sind für die Pflanze selbst jedoch nicht essenziell.
Um einen Überblick über sekundäre Pflanzenstoffe zu erhalten, muss man sich bewusst sein, dass es ungefähr 60.000 bis 100.000 davon gibt. Nur ein kleiner Teil davon ist bis dato überhaupt chemisch genauer beleuchtet worden. Zwar gibt es auch einige sekundäre Pflanzenstoffe die toxische Wirkungen wie die Blausäure bilden, doch liegt das Augenmerk heute auf der gesundheitsfördernden Eigenschaft dieser Stoffe.
In Anbetracht der großen Zahl an sekundären Pflanzenstoffen wurden Substanzgruppen geschaffen: Polyphenole, Carotinoide, Glucosinolate, Monoterpene, Phytoöstrogene, Phytosterine und Sulfide. Auch die Proteaseinhibitoren, Phytinsäure und Saponine werden zu den sekundären Pflanzenstoffen gezählt.
Wie bereits erwähnt, verfügen Lebensmittel nur über geringe Mengen an sekundären Pflanzenstoffen. Ein jeder von uns nimmt bei üblicher Mischkost gerade einmal 1,5 Gramm täglich auf. Die Höhe kann dabei variieren, da die Aufnahme von einer Vielzahl an Faktoren abhängen kann. Insbesondere die Art des Anbaus der Pflanzen sowie die Lagerung spielen eine große Rolle für den Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen. Auch die Zubereitung von Nahrungsmitteln wirkt sich stark auf den noch verbleibenden Gehalt in den einzelnen Pflanzenarten aus. Nur wenige dieser Stoffe sind beispielsweise hitzebeständig. Zu finden sind Pflanzenstoffe übrigens in den Schalen oder der Rinde einer Pflanze.
Neben den Ballast-, und sekundären Pflanzenstoffen können durchaus weitere Bestandteile unserer Nahrung in dieser Rubrik zusammengefasst werden. Aufgrund der Tatsache, dass unseren Lebensmitteln heute zum Großteil Stoffe hinzugefügt werden, finden sich in Nahrungsquellen eine große Zahl an relevanten Stoffen. Gewürze, als nicht-nährende Nährstoffe sowie Zusatz- und Süßstoffe dürfen keineswegs vernachlässigt werden.
Text-Quellen:
(1) Haller et al., Biofunktionalität der Lebensmittelinhaltsstoffe, 2013
(2) Stein und Jauch, Praxishandbuch klinische Ernährung und Infusionstherapie, 2003
(3) Leitzmann et al., Ernährung in Prävention und Therapie, 2003
(4) Biesalski at al, Taschenatlas Ernährung, 8. Auflage, 2020
Bild-Quellen:
(5) https://unsplash.com/s/photos/spices