Dem ein oder anderen werden innerhalb des Spektrums der Mineralstoffe und Spurenelemente die Begrifflichkeiten Jod und Eisen bekannt sein. Der Grund für die Popularität dieser Elemente liegt einerseits in der Bedeutung für die medizinische Routinediagnostik, wie der Überprüfung der Schilddrüsenwerte und dem Ausschluss von Eisenmangelanämien, andererseits in der allseits bekannten Jodierung unseres gewöhnlichen Speisesalzes.
Doch Jod und Eisen sind mehr als nur berühmte Elemente, denn gerade im Rahmen unseres biochemischen Kreislaufs gelten sie als immens wichtige Player. Im Folgenden möchten wir gezielt die Dosis, Funktion und Unterversorgung der einzelnen Elemente erläutern.
Die Fakten auf einen Blick für Dich kurz & knapp zusammengefasst !
Der eigene Körper verfügt über ca. 50 Milligramm Eisen pro Kilogramm Körpergewicht. Dabei kommt Eisen an diversen Stellen in unserem System vor. Insbesondere im Hämoglobin befindet sich Eisen. Dieser Stoff ist wesentlicher Bestandteil unserer roten Blutkörperchen (= Erythrozyten) und ist mit Eisen zusammen verantwortlich für den Sauerstofftransport. Daneben verfügt der Körper u. a. Speichereisen und Transporteisen als Eisenquellen.
Um eine Unterversorgung mit Eisen zu vermeiden, sollten je nach Alter und Geschlecht gemäß der deutschen Gesellschaft für Ernährung 10-15 Milligramm pro Tag aufgenommen werden. Schwangeren und stillenden Frauen wird empfohlen, 20 bzw. 30 Milligramm täglich zu substituieren. Aufgrund der eher niedrigen, aber dennoch notwendigen Tagesdosis, zählt Eisen zu den Elementen, die lediglich in Spuren benötigt werden. Zu den bedeutenden Quellen zählen insbesondere Fleisch wie Geflügel und Innereien. Bei Bedarf kann auch auf Gemüse, Hülsenfrüchte, Getreide und Nüsse zurückgegriffen werden.
Im Rahmen der Eisenaufnahme im Darm muss allerdings bedacht werden, dass die Resorption diverser anderer Nahrungsbestandteilen gefördert bzw. gehemmt werden kann. Eine Förderung der Eisenaufnahme wird beispielsweise durch tierische Proteine, Fruktose oder Vitamin C erreicht. Eine Hemmung verursachen hingegen ausgewählte Ballaststoffe oder Calcium.
Laut deutscher Gesellschaft für Ernährung werden für einen ausreichenden Jodspiegel täglich nur 180 bis 200 Mikrogramm dieses Elements benötigt (je nach Alter und Geschlecht). Auch hier werden schwangeren und stillenden Frauen Werte zwischen 230 bzw. 260 Mikrogramm empfohlen. Hinsichtlich der Substitutionsdimension wird Jod deshalb bei den Spurenelementen eingeordnet. Als günstige Quellen dienen vor allem jodiertes Speisesalz, Meeresfrüchte oder Milchprodukte. Da die Böden und das Trinkwasser deutschlandweit nicht ausreichend mit Iod versetzt sind, wird unserem Salz dieses wichtige Element hinzugefügt. Trotz der geringen Menge, die unser Körper benötigt, ist Jod von immenser Bedeutung für jeden Einzelnen. Kommt es zu einem Mangel, so wirkt sich dies insbesondere auf unsere Schilddrüsenhormone aus, die an zahlreichen Prozessen im gesamten körpereigenen System beteiligt sind.
Bei Betrachtung der Aufgaben von Eisen fallen drei Kerngebiete auf, wovon eines besonders hervorsticht –der Sauerstofftransport. Neben dieser so herausragenden Funktion trägt Eisen auch als Elektronentransporter innerhalb der Zellen zu einem ordnungsgemäßen Ablauf bei. Durch das Auftreten als Coenzym unterstützt es zudem den bestimmungsgemäßen Ablauf diverser Enzyme.
Im Rahmen eines Eisenmangels leiden insbesondere die Enzyme, die sich der Elektronenübertragungseigenschaft des Eisens bedienen sowie der Sauerstofftransport im Körper. Insbesondere eine Unterversorgung des Körpers mit Sauerstoff sorgt für Müdigkeit und verminderte Leistung. Ursache solcher Mangelzustände ist oftmals eine zu geringe Eisenzufuhr.
Dagegen gilt eine Überdosierung mit Eisen als mindestens genauso schädlich. Durch die erhöhte Einspeicherung in bestimmten Geweben können Schäden entstehen. Insbesondere die Leber kann derartig angegriffen werden, dass in der Folge eine Leberzirrhose droht. Doch auch Herz und Bauchspeicheldrüse sind oftmals von übermäßigen Einlagerungen betroffen. Nicht selten kommt es in diesem Zuge zu Kardiomyopathien und Diabetes.
Jod besitzt vor allem eine bedeutsame Funktion: die Synthese der Schilddrüsenhormone T3 und T4. Diese Hormone sind insbesondere im Rahmen der Entwicklung für Wachstum und Differenzierung des Organismus von herausragender Bedeutung. In der Summe sind T3 und T4 an einer Vielzahl von Stoffwechselprozessen beteiligt. Ein Mangel dieser Hormone, insbesondere von Geburt an, kann zu einer verminderten Intelligenz und zu einem Minderwuchs führen. Jodmangel ist dabei nicht selten Ursache für eine Hypothyreose (= zu wenig an Schilddrüsenhormonen).
Ein weiteres Hauptmerkmal einer Jodunterversorgung ist das sog. Struma (= Kropf). Darunter versteht man eine Vergrößerung der Schilddrüse. Je nach Größe des Kropfes kann es zu unterschiedlichsten Komplikationen kommen.
Zwar kann ab einer täglichen Zufuhr von mehr als 500 Mikrogramm Jod auch eine Überdosierung Schaden anrichten, jedoch ist ein hoher Jodkonsum äußerst selten. Sollte es allerdings zu solch einer Konstellation kommen, würde in der Folge eine Hyperthyreose (= zu viel an Schilddrüsenhormonen) entstehen. Symptome wären unter anderem Gewichtsverlust, hoher Puls, Fieber oder Muskelschwäche.
Text-Quellen:
(1) https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/jod/
(2) https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/eisen/
(3) Stalla, Endokrinologie und Stoffwechselkrankheiten, 2007
(4) Biesalski, Taschenatlas Ernährung, 7. Auflage, 2017
(5) Silbernagel et al., Physiologie, 8. Auflage, 2018
(6) Horn, Biochemie, 8. Auflage, 2020
Bild-Quellen:
(7) https://unsplash.com/s/photos/meat