Eine gesunde Ernährung ist wichtig – das sollte bekannt sein. Doch weshalb eigentlich? Um gesund zu bleiben? Nach der Familien-Feier inklusive drei Mal Essen nachholen und 4 Stück Kuchen mit anschließendem Food-Koma wird man doch auch nicht krank. Um Energie zu tanken? Dabei kommt genau nach einem energiereichen Essen wie Pasta doch immer die Müdigkeit. Im heutigen Blog wollen wir uns die Grundzüge einer gesunden Ernährung anschauen und weshalb diese eigentlich wichtig ist.
Das Wichtigste in Kürze !
In unserem Körper laufen in Ruhe permanent verschiedenste Vorgänge ab. Blut wird durch den Körper gepumpt, Hormone werden hergestellt, das Immunsystem beschützt uns vor ungewollten Eindringlingen und das Gehirn verarbeitet permanent Eindrücke aus unserer Umwelt. All diese Prozesse benötigen Energie. Zusätzlich dazu müssen wir auch noch unseren alltäglichen Aufgaben im Leben nachkommen, welche ebenfalls Energie kosten. Da uns Menschen die Sonne, Wasser und Kohlendioxid allerdings nicht reichen (im Gegensatz zu Pflanzen) müssen wir Energie in Form von Kalorien und damit Nahrung zuführen. Unser Ziel ist es somit unseren Energiebedarf zu decken.
Die Deckung unseres Energiebedarfs bildet zwar die Grundlage unserer Ernährung, reicht allerdings für einen gut funktionierenden Körper alleine noch nicht aus. Jedes Lebensmittel enthält Energie (Kalorien). Wäre die Deckung des Energiebedarfs die einzig relevante Komponente könnten wird das Thema hier beenden. Entscheidend ist, dass unser Körper auch Nährstoffe braucht, die keine Energie liefern. Im Gegensatz zu energieliefernden Nährstoffen (=Makronährstoffe) nennen wir sie Mikronährstoffe. Sie sind essentiell, sprich der Körper kann sie nicht selbst herstellen. Zu ihnen zählen beispielsweise Vitamine und Mineralien. Sie werden zum Beispiel benötigt, damit verschiedenste biochemische Reaktionen im Körper richtig ablaufen können.
Diese Tatsache ist entscheidend, warum das Thema gesunde Ernährung so kontrovers ist. Wie viel benötigen wir davon? Wann brauchen wir mehr davon? Was sind die besten Quellen dafür? Wie lange können wir sie speichern?
Eine ausreichende Zufuhr dieser Mikronährstoffe sowie die richtige Zusammensetzung von Makronährstoffen ist ausschlaggebend, um eine Ernährung als “gesund“ einzustufen. Warum ein Lebensmittel als gesund bezeichnet wird und ein anderes als ungesund, liegt ebenfalls primär am Gehalt von Mikronährstoffen. Zusätzlich dazu gibt es auch noch wichtige Nahrungsbestandteile wie sekundäre Pflanzenstoffe oder Ballaststoffe, die zwar nicht essentiell sind, denen aber dennoch eine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt wird. Auch diese sollten in einer Ernährungsform reichlich enthalten sein, um sie als gesund einzustufen. Hinzu kommt natürlich, dass wir gewisse Dinge meiden sollten, die in unserer Nahrung vorkommen, da diese gesundheitsschädlich wirken. Dazu zählen beispielsweise industrieller Zucker, Transfettsäure oder Schwermetalle.
Wie wir sehen, ist eine ausreichende Zufuhr sowie die richtige Zusammensetzung von Nährstoffen essentiell für eine gesunde Ernährung. Sie werden benötigt, damit der Körper seinen Aufgaben nachgehen kann. Wie diese Zusammensetzung aussieht und in welcher Menge man welche Nährstoffe benötigt, ist allerdings höchstindividuell. Daher gibt es auch nicht die eine gesunde Ernährungsform.
Um sich gesund zu ernähren, ist es daher notwendig, Lebensmittel zu integrieren, die eine sehr hohe Nährstoffdichte aufweisen. Das sind primär vollwertige unverarbeitete Lebensmittel. Sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrungsmittel können sehr nährstoffreich sein.
Nehmen wir gewisse Nährstoffe in zu geringer Form zu uns, kann unser Körper seine Funktionen nicht mehr adäquat erfüllen und es kann zum Entstehen von Krankheiten kommen. Zusätzlich fühlen wir uns schlechter, haben weniger Energie und altern schneller. Wichtig zu wissen ist, dass unser Körper einen Mangel zunächst gut kompensieren kann und wir diesen oft kaum merken. Die Entsehung von dadurch verursachten Krankheiten kann Monate, Jahre oder Jahrzehnte dauern.
Text-Quellen:
(1) Gröber, U. (2011). Mikronährstoffe (3.Auflage). Wissenschaftliche Vertragsgesellschaft Stuttgart.
(2) DGE: sekundäre Pflanzenstoffe https://www.dge.de/uploads/media/DGE-Pressemeldung-aktuell-06-2015-sps.pdf
(3) Slavin J. Fiber and prebiotics: mechanisms and health benefits. Nutrients. 2013 Apr. 22;5(4):1417-35. doi: 10.3390/nu5041417. PMID: 23609775; PMCID: PMC3705355.
(4) Maggini S, Pierre A, Calder PC. Immune Function and Micronutrient Requirements Change over the Life Course. Nutrients. 2018 Oct 17;10(10):1531. doi: 10.3390/nu10101531. PMID: 30336639; PMCID: PMC6212925.
(5) García-Calzón S, Moleres A, Martínez-González MA, Martínez JA, Zalba G, Marti A; GENOI members. Dietary total antioxidant capacity is associated with leukocyte telomere length in a children and adolescent population. Clin Nutr. 2015 Aug;34(4):694-9. doi: 10.1016/ j.clnu.2014.07.015. Epub 2014 Aug 4. PMID: 25131600.
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