Mit Sicherheit denkt ein Großteil bei Mineralstoffen zunächst an Calcium, Magnesium, Kalium oder Natrium. Doch zu den Mineralstoffen zählt zugleich eine Vielzahl uns nicht geläufiger Elemente. Schon einmal Vanadium, Cobalt, Silicium, Phosphor oder Schwefel gehört? Dem ein oder anderen wird der Begriff mit Sicherheit bereits zu Ohren gekommen sein. Doch wie steht es um die Kenntnis über Sinn und Zweck solcher Stoffe für unseren Körper? Um ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen, wollen wir mit folgenden Ausführungen einen aufschlussreichen Überblick über die Elemente Schwefel und Phosphor liefern.
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Zugegebenermaßen denkt man im Rahmen einer gesunden Ernährung nicht unbedingt, dass Stoffe wie Schwefel und Phosphor, gleichermaßen wie diverse Vitamine oder populäre Mineralstoffe, dazugehören. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt offiziell eine tägliche Menge von 700 bis 1.250 Milligramm Phosphor aufzunehmen. Entscheidend für die genaue Tagesdosis ist das Alter. Für Schwefel existieren derzeit keine Tagesempfehlungen. Auch Mangelerscheinungen sind indessen nicht bekannt. Dies schmälert allerdings nicht die essentielle Bedeutung von Schwefel für unseren Organismus. Zweifelsohne braucht der Körper diesen Stoff, welcher bei ausgewogener Ernährung auch ertragsreich aus diversen Lebensmitteln gezogen werden kann. Zusammenfassend kann Phosphor ohnehin als Mengenelement definiert werden, doch auch Schwefel gehört hinsichtlich des Bedarfs zu den Mengenelementen.
Bedauerlicherweise wird Schwefel in der Regel spärlich bis gar nicht erwähnt, sobald es um wichtige Nahrungsbestandteile geht. Als primäre Quellen dienen Aminosäuren, insbesondere Methionin und Cystein. Allgemein gelten Proteinquellen als ideale Schwefelquellen.
Der Grund weshalb Schwefel so bedeutsam für unseren Körper ist spiegelt sich wesentlich in 3 Funktionen wider:
Verfügt der Körper über einen Schwefelüberschuss, wird überflüssiger Schwefel schlichtweg über die Galle oder den Urin ausgeschieden.
Schwefelreiche Substanzen können eine abneigende Reaktion des Körpers herbeiführen. Eine der schädlichen Wirkungen kann die Zerstörung von Hämoglobin sein, wodurch der Sauerstofftransport im Körper reduziert wird. Eine ausreichende Versorgung des Körpers wird somit erschwert. Sind Unverträglichkeiten auf Schwefel bekannt, sollte der oder die Betroffene auf jegliche Speisen verzichten, die mit Schwefelverbindungen hergestellt wurden. Da ein Großteil der Fertigprodukte mit Schwefel konserviert wird, sollten ausdrücklich diese Produkte vermieden werden.
In den meisten Lebensmitteln ist Phosphor als sog. Phosphat enthalten. Dabei verfügen beispielsweise Fisch und Fleisch ca. 200 Milligramm pro 100 Gramm. Als besonders reich an Phosphat gilt Schmelzkäse, da diesem Phosphate im Herstellungsprozess zugesetzt werden. Zwar ist ein Phosphatmangel aufgrund mangelnder Ernährungsweise nicht weit verbreitet, jedoch wird wie bereits dargelegt, offiziell eine tägliche Dosismenge empfohlen. Früher wurde der Hinweis gegeben, dass Phosphat 1:1 zu Calcium substituiert werden sollte. Phosphat und Calcium hängen ohnehin wesentlich zusammen. Die eigene Phosphat- und Calciumhomöostase wird durch die einzeln im Körper vorkommenden Konzentrationen dieser beiden Stoffe gegenseitig beeinflusst. Überdies wirken auch einige Hormone, wie Calcium, auf Phosphat.
Der Großteil von Phosphat liegt im Körper als Phosphat vor. 85 % davon befinden sich im Knochen. Der primäre Ausscheidungsweg ist, anders als bei Schwefel, lediglich die Niere und die dortige Harnbildung. Mithin spielt dieses Element beim Knochenaufbau eine wesentliche Rolle. Im Rahmen einer Unterversorgung, welche äußerst selten in Europa zu finden ist, kommt es folglich zu Beschwerden des Skelettsystems, wie Erweichung und Osteoporose. Daneben ist Phosphat auch als Energieträger und im Rahmen intrazellulärer Signalübertragungen wesentlicher Bestandteil wichtiger Prozesse.
Text-Quellen:
(1) https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/phosphor/
(2) Biesalski et al., Taschenatlas Ernährung, 8. Auflage, 2020
(3) Horn, Biochemie des Menschen, 8. Auflage, 2020
(4) Rassow et al., Duale Reihe Biochemie, 4. Auflage, 2016
Bild-Quellen:
(5) https://unsplash.com/s/photos/fish-to-eat