Du möchtest wissen, worin sich tierische und pflanzliche Proteinquellen unterscheiden? Hier gibt es einen kleinen Überblick.
Heutzutage achtet eine Vielzahl an Menschen auf ihren Proteinkonsum. Sei es betreffend einer reinen Ernährungsoptimierung, im Zuge einer individuellen Diät oder einer ausreichenden Versorgung des Körpers mit Proteinen bei regelmäßig körperlicher Betätigung. Bei der Wahl der geeigneten Proteinquelle sollte der Einzelne aus verschiedenen Gründen aufmerksam sein und die zugrundeliegende Theorie beachten. Genaueres dazu findest du in unseren Artikeln zur biologischen Wertigkeit, der richtigen Eiweißmenge und Eiweißdiät.
Mithin ist bekannt, dass Proteine zugeführt werden müssen, um Proteinverluste zu kompensieren. Insbesondere Proteine, die eine hohe biologische Wertigkeit aufweisen, sind vom eigenen Körper gut verwertbar. Die Suche nach der optimalen Eiweißquelle führt unweigerlich zur Diskussion, ob man auf tierische oder eher auf pflanzliche Quellen setzen sollte.
Bei sachlicher Bewertung einer Proteinquelle ist eine solche umso vorteilhafter, je mehr die enthaltenen Proteine den körpereigenen Eiweißen ähneln. Hier gilt grundsätzlich, dass Proteine aus tierischen Quellen gerade diese Eigenschaft besser erfüllen, als pflanzliche Eiweißquellen. Dies liegt daran, dass tierische Eiweiße oftmals ein optimales Verhältnis der essenziellen Aminosäuren aufweisen.
Zwar sind aus eiweißoptimierender Sicht tierische Nahrungsquellen als vorteilig zu bewerten, jedoch sollte man stets etwaige Nachteile abwägen. Insbesondere wurde in einer Studie nachgewiesen, dass tierische Eiweißquellen mit einer erhöhten kardiovaskulären Mortalität einhergehen. Des Weiteren ist auch beim Konsum von rotem und verarbeitetem Fleisch Vorsicht geboten. Dieses kann bei regelmäßigem Konsum das Risiko diverser Krebserkrankungen wie Brust- oder Darmkrebs oder chronischer Erkrankungen wie Diabetes erhöhen und somit Grund für eine vorzeitige Sterblichkeit sein. Neben den rein gesundheitlichen Aspekten spielt auch das Thema Umweltschutz eine Rolle. Wer regelmäßig tierische Produkte einspart, trägt demzufolge auch einen Teil zum Erhalt der Umwelt bei.
Pflanzliche Eiweißquellen sind eine gute Alternative um insbesondere den negativen Folgen einer primär tierisch orientierten Eiweißaufnahme vorzubeugen. Speziell kann die Aufnahme von pflanzlichen Eiweißen das Risiko an einem kardiovaskulären Ereignis zu versterben verringern. Jedoch sei erwähnt, dass nach derzeitiger Studienlage pflanzliche Eiweißquellen weniger anabole* Eigenschaften aufweisen als tierische Eiweißquellen. Grund hierfür ist das Fehlen einiger essenzieller Aminosäuren, sowie die geringere Verdaulichkeit. Mithin sollte beachtet werden, dass pflanzliche Quellen wesentlich weniger Proteinanteile besitzen als tierische Quellen. Folglich muss man in der Regel den Verzehr pflanzlicher Quellen erhöhen, um auf eine vergleichbare Gesamtmenge an Proteinen zu kommen. Möchte man auf pflanzliches Eiweiß zurückgreifen, sind Nüsse, Sojabohnen und Linsen zu empfehlen. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist der hohe Ballaststoff- und Nährstoffgehalt sowie der Beitrag zum Erhalt der Umwelt.
Zusammenfassend sind tierische Eiweißquellen bezüglich der Verwertbarkeit höherwertiger und vorteilhafter. Allerdings birgt ein hoher Konsum von solchen Quellen auch gesundheitliche Risiken – und zwar nicht aufgrund der enthaltenen Eiweiße, sondern anderer Bestandteile. Zum Ausgleich kann hierfür auf pflanzliche Quellen zurückgegriffen werden. Dabei ist jedoch die schlechtere Verwertbarkeit und auch der geringere Gehalt an Proteinen in pflanzlichen Nahrungsmitteln zu bedenken. Zusammenfassend ist somit eine ausgewogene Kombination beider Quellen sinnvoll und zu empfehlen, um seiner Gesundheit, der Umwelt und seiner Eiweißbilanz etwas Gutes zu tun.
* Unter dem Begriff anabol versteht man im Rahmen biochemischer Prozesse sämtliche aufbauende Prozesse. Der Körper und sein Stoffwechsel unterliegen stets einem Auf- und Abbau. Dabei verwendet man die Begriffe Anabolismus für aufbauende Prozesse und Katabolismus für abbauende Prozesse.
Text-Quellen:
(1) Song et al., Association of Animal and Plant Protein Intake With All-Cause and Cause-Specific Mortality, 2016
(2) Wolk, Potential Health Hazards of Eating Red Meat, 2017
(3) Song et al., Association of Animal and Plant Protein Intake With All-Cause and Cause-Specific Mortality, 2016
(4) Burd et al., The Skeletal Muscle Anabolic Response to Plant- Versus Animal-Based Protein Consumptio, 2015
(5) Micard et al., The Role of the Anabolic Properties of Plant- Versus Animal-Based Protein Sources in Supporting Muscle Mass Maintenance: A Critical Review, 2019
Bild-Quellen: