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Der Verzehr von Nahrung ist neben der Aufnahme von Flüssigkeit und dem Einatmen von Sauerstoff eines der essenziellen körperlichen Bedürfnisse, die zur Erhaltung unseres komplexen biologischen Systems beitragen und zeitgleich unser Dasein sichern. Dementsprechend ist die Nahrungsaufnahme ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens.
Früher oder später beschäftigt sich jeder einmal mit dem eigenen Ernährungsstil und überprüft diesen dahingehend, ob eine Optimierung sinnvoll bzw. möglich erscheint. Der Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft aus dem Jahre 2019 bekräftigt diesen Zeitgeist. Aus dem Bericht geht hervor, dass über 90% der Deutschen an gesundem Essen interessiert sind.
Ist das Interesse hinsichtlich Gesundheit & Ernährung einmal geweckt, sollte das Augenmerk vorerst auf Grundlegendes gerichtet werden. Ernährungstechnische Informationen über individuelle Handlungsempfehlungen sind leichter umsetzbar, als das Verständnis für die dahinterstehende Botschaft. Zunächst einmal möchten ganz banale aber durchaus wesentliche Fragen geklärt werden: Was genau befindet sich in unserer Nahrung und weshalb sind einzelne Bestandteile so entscheidend für unsere Existenz? Was passiert in unserem Körper nachdem wir Lebensmittel zu uns genommen haben? Folgerichtig ist, im Rahmen der Erörterung einer optimalen Ernährungsweise, das Grundgerüst unserer Nahrung zu verstehen, hinsichtlich der Rolle sowie der individuellen Bedeutung für unseren Organismus. Nur so fügen sich spezifische Ernährungsvorgaben, Handlungsempfehlungen und gesundheitsfördernde Maßgaben zu einem konkreten Bild.
Jede Speise, die wir zu uns nehmen, besteht aus Nährstoffen. Darunter fallen die bekannten Hauptnährstoffe Kohlenhydrate, Lipide (= Fette) und Proteine (= Eiweiße). Zur Resorption (=Aufnahme) dieser Stoffe im Körper, zerlegen Enzyme diese in ihre Einzelteile. Neben den Hauptnährstoffen nehmen Vitamine eine populäre Rolle ein. Diese bilden einen wichtigen Bestandteil unserer Mahlzeiten. Dabei unterscheiden sich dreizehn verschiedene Vitamin-Familien, wobei ein Großteil davon für unseren Körper als unverzichtbar definiert wird. Nur wenige Ausnahmen können strenggenommen vom Körper selbst erzeugt werden.
Ferner zählen zu unseren Nährstoffen auch sogenannte Spurenelemente und Ballaststoffe. Unter den Spurenelementen finden sich bekannte Elemente wie Eisen, Zink, Kupfer, Jod, Selen und Fluor. Ballaststoffe kennzeichnen die Teile unserer Nahrung, die vom eigenen Körper zwar nicht verdaut werden, jedoch direkten Einfluss auf die Verdauung nehmen können.
Bei all den Bausteinen unserer Nahrung muss stets beachtet werden, dass einige der zugeführten Stoffe für unser biologisches System unentbehrlich sind, da diese nicht oder nur in äußerst kleinen Mengen vom Körper selbstständig aufgebaut werden können.
Nahrungsgüter verfolgen in unserem Organismus die unterschiedlichsten Aufgaben und Funktionen. Insbesondere Hauptnährstoffe dienen dem Körper als Energielieferanten, wobei Kohlenhydrate eine zentrale Position einnehmen. Speziell Kohlenhydrate können als bestimmte Moleküle in sogenannten Energiedepots gespeichert werden. Neben dem Antrieb beteiligen sich Kohlenhydrate auch über biochemische Kreisläufe an der Bildung der Erbinformation und wesentlicher Bestandteile der Zellmembran. Auch Fette stellen eine wichtige Triebkraft für den eigenen Körper dar. Zudem werden Lipide zur Synthese wichtiger Zellmembranbestandteile benötigt. Zugeführte Lipide werden teilweise zu Stoffen umgewandelt, die regulatorische Funktionen im Körper ausüben. Proteine dienen zwar auch als Energiequelle, jedoch primär, um körpereigene Aminosäuren aufzubauen.
Nahrungsproteine enthalten Bausteine, die unser System nicht eigenständig erzeugen kann. Dementsprechend bilden unsere Hauptnährstoffe den Grundstock, um unser inneres Milieu mit all seinen Facetten zu erhalten. Sie liefern also die notwendigen Elemente, um unseren biochemischen Kreislauf erfolgreich anzutreiben.
Vitamine gelten im Volksmund als die Inhaltsstoffe der Nahrung, die man zwingend für einen gesunden und starken Körper aufnehmen sollte. Weshalb ist das so?
Der Grund für ihren herausragenden Ruf, genießen Vitamine durch ihre vielfältigen Aufgaben im menschlichen Organismus. Einige dienen als Coenzyme, also Stoffe, die bei der ordnungsgemäßen Funktionsausübung von Enzymen beteiligt sind. Andere nutzen ihre Kernaufgabe in der Abwehr zellschädigender freier Radikale oder der Erzeugung von Genprodukten. Darüber hinaus fungieren Vitamine als Vorstufe von Signalmolekülen oder Hormonen, wodurch sie wichtige Vorgänge des Körpers regulieren und lenken können.
Spurenelemente haben ihre Daseinsberechtigung als Co-faktoren bei der Entfaltung eines spezifischen Enzyms im Körper. Sie sind für die Funktionstüchtigkeit bestimmter Enzyme unverzichtbar und werden für die Synthese mancher Stoffe benötigt. Alle Spurenelemente müssen dem Organismus zugeführt werden, da sie nicht in der Lage sind, sich eigenständig zu synthetisieren. Schließlich können bei Stoffwechselvorgängen bereits kleine Mengen eine große Wirkung erzielen.
Nahrungsbestandteile, die ganz oder teilweise unverdaulich sind, also der Zersetzung entzogen und nicht resorbiert werden können, verkörpern eine relevante Funktion. Zwar wird die Bedeutung kontrovers diskutiert, jedoch deuten genug Hinweise auf eine gesundheitsfördernde Wirkung. Je nach Abschnitt des Magendarmtrakts können Ballaststoffe unterschiedlich positiv wirken. Durch einen hohen Konsum solcher Stoffe können prophylaktisch sogar Erkrankungen, die typischerweise in Industrienationen auftreten, verhindert werden.
Text-Quellen:
(1) https://www.bmel.de/DE/Ernaehrung/_Texte/Ernaehrungsreport2019.html (16. April 2020)
(2) Biesalski / Grimm /Nowitzki-Grimm, Ernährung, 2017
(3) Horn, Biochemie des Menschen, 2018; Biesalski / Grimm /Nowitzki-Grimm, Ernährung, 2017
(4) Königshoff, Biochemie, 2018
(5) Königshoff, Biochemie, 2018
(6) Biesalski / Grimm /Nowitzki-Grimm, Ernährung, 2017
Bild-Quellen: